Bericht Grobnik, 22-23. Juli 2022

Bob Bau, zog es vor diesmal „oben ohne“ zu fahren und in Grobnik mit seinem KTM X-Bow in Klasse 2 zu starten, Klassensieg inklusive! Das „Thema Porsche“ ließ ihn aber trotzdem nicht los: Gleich beim Start überholte ihn Denis G. Watt, im 992 CUP von KR Racing. Nach einigen Runden gelang es TCM-Organisator Bob Bau jedoch sich wieder vor den grün-schwarzen Porsche von Denis G. Watt zu setzten, der den spannenden Zweikampf, 2 Runden vor Schluss, letztendlich doch noch für sich entscheiden konnte und sich damit Platz 2 in Klasse 4 hinter Ralf Ott im KTM GTX sicherte. „Viel Staub aufgewirbelt“ hatte aus dessen Sicht, im wahrsten Sinne des Wortes, der BMW M4 GT3 von Gregor Zsigo: Nach einem guten Start , kam Zsigo, der in der ESET CUP Wertung fuhr, in Kurve 6 von der Strecke und sorgte mit einer riesigen Staubwolke für einen kurzfristigen Blindflug a la „Days of Thunder“. Die Strategie von Ralf Ott der kurzfristig sogar in Gesamt-Führung lag ging leider nicht ganz auf: Er setzte auf die längere Lebensdauer der Reifen seines leichteren GTX um in den letzten beiden Runden von Platz 3 die sich vor ihm duellierenden BMW M4 GT3 und AMG GT3 zu attackieren, die sich letztendlich aber doch dazu entschieden ihre Positionskämpfe aufzugeben und keine Möglichkeit offen ließen den KTM GTX noch einmal an die Gesamt-Spitze zu setzen. Den Sieg in der Klasse 4 der TCM ließ sich der sympathische Deutsche allerdings nicht nehmen, ebenso wenig wie den Gesamtsieg der TCM-Sprint-Wertung.

Weniger Glück hatte Denis Liebl, der wie bereits am Red Bull Ring, auch in Grobnik den von Razoon betreuten KTM GTX pilotierte und mit dem er grundsätzlich gut zurechtkam. Mit zwei Rädern im Gras stieg er etwas zu früh wieder aufs Gas und konnte eine Kollision mit dem Reifenstapel nicht mehr verhindern, als der Grip von der Hinterachse abriss. Eine Reparatur bis zum Start des Rennens war leider nicht möglich, aber Fahrer wie Motivation bleiben unverletzt und der Einsatz im August am Slovakiaring steht fest!

Routiniert und souverän wie immer: Max Grip im KTM X-BOW: Er konnte sich beim Start sogar gegen schnellere Fahrzeuge wie den Porsche GT3 CUP von Igor Klaja (Team PPT) durchsetzen und lieferte ein perfektes Rennen, entschied sich aber zur Vermeidung eventueller Probleme, durch Überhitzung bei den tropischen Rahmenbedingungen, letztendlich auf Start-Ziel nicht dagegen zu halten und konzentrierte sich auf den Sieg der TCM-Klasse 3, sowie Platz zwei der TCM-Sprint-Gesamtwertung hinter MZR-Teamkollegen Ralf Ott.

Großer Gewinner des Tages war das MZR-Team von Klaus Binder, welches drei Klassensiege mit den von ihm betreuten KTMs einfuhr: TCM 2, 3 und 4!

Fast wäre der Hattrick noch einmal gelungen, doch Denis G. Watt ließ sich weder von 70Grad im Cockpit noch seinem defekten Trinksystem bremsen und sicherte sich im 992 CUP Porsche von KR-Racing den dritten Platz der Gesamtwertung.

Mit Bob Bau, Max Grip und Ralf Ott hatte die TCM drei Fahrer am Start, allerdings wurde das Endurance-Rennen auf Grund des tragischen Unfalles, bei dem der 69-jährige Streckenposten Josip M.  tödlich verunglückte, abgebrochen und nicht fortgesetzt. Sämtliche nachfolgende Rennen im Rahmen des ESET CUP am Sonntag wurden ebenfalls abgesagt.

Die TCM-Familie wünscht den Hinterbliebenen viel Kraft in dieser schweren Zeit und wird sich an einer Spendenaktion für die Familie des verunglückten Streckenposten beteiligen, der seit über 40 Jahren am Automotodrom gearbeitet und sein Herz dem Motorsport verschrieben hatte. Diese Leidenschaft für den Motorsport ist es die diese Community verbindet und alle Aktiven weitermachen lässt, in guten wie in schlechten Zeiten. Im Gedenken an all jene die viel zu früh ihr letztes Rennen antreten mussten und Allen die mit ihrem Einsatz, ihrer Begeisterung, den Motorsport am Leben erhalten widmen wir daher die folgenden Zeilen!

FAZIT:

Die herrliche Kulisse des Automotodrom von Grobnik, in der Kvarner Region Kroatiens, eingebettet in den Bergen oberhalb der Hafenstadt Rijeka ist bekannt für ihren Grip und bot auch für den TCM-Lauf im Rahmen des ESET CUPs ein tolles Umfeld für attraktiven Motorsport, packende Zweikämpfe und atemberaubende High-Speed-Überholmanöver. Die Temperaturen um die 40 Grad forderten die letzten Reserven von Fahrern, Material und Mechanikern und sorgten für zusätzliche Spannung am ersten Renntag. Beim Endurance-Rennen am Abend zeigte sich aber auch wie gefährlich Motorsport ist und wie unbarmherzig das Schicksal zuschlagen kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Zukunft angepasst werden und Unfälle dieser Art nicht mehr passieren können.

Der nächste Lauf findet von 20. bis 21. August am Slovakiaring statt!